Spanien 23
Spanien – Januar

01.01.23 Lleida
Nach einer ruhigen Silvesternacht bei 2 °C ist unser heutiges Ziel Lleida. Wir parken auf dem Stellplatz direkt am Gefängnis und laufen in die Stadt. Unübersehbar thront die Kathedrale von Lleida, La Seu Vella, das Wahrzeichen über der Stadt. An der südlichen Ecke erhebt sich der 60 m hohe gotische Glockenturm. Leider ist die Kathedrale geschlossen, sodass wir nur durch ein Tor den Kreuzgang bewundern können. Mit dem Aufzug fahren wir hinunter zur Plaça de Sant Joan und schlendern durch die Carrer Major bis zur Fußgängerbrücke Passarel la del Luceu Escolar mit dem schönsten Blick auf die Kathedrale.




02.01.23 Saragossa / Zaragoza
Ca. 150 km fahren wir durch eine etwas trostlose Landschaft und erreichen am Mittag Saragossa. Da es bedeckt ist und montags einige Sehenswürdigkeiten geschlossen sind, nutzten wir die günstige Gelegenheit, auf dem großen städtischen Stellplatz unser Wohnmobil von Salz und Straßendreck zu reinigen. 4 km vom Stellplatz gibt es das Naturschutzgebiet Galacho de Jusibil, welches durch einen alten Flussarm des Ebro gebildet wird. Wir steigen noch bis zum Aussichtspunkt und können bis Saragossa blicken.




Spaziergang am 2023-01-02 zum El Galacho de Juslibol🚶♂️
03.01.23 Saragossa / Zaragoza
Saragossa / Zaragoza ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Aragoniens. Mit der Straßenbahn fahren wir bis zur Plaza del Pilar, wo sich auch gleich die Markthalle befindet. Von hier aus ist es ein kleiner Fußweg bis zum maurischen Palast Aljafería, der eine wechselhafte Geschichte als Königspalast, Kloster, Zentrale der Inquisition und Gefängnis hatte. Wieder in der Altstadt ist es von den Resten der römischen Stadtmauer nicht weit bis zur Basilika Nuestra Señora del Pilar, dem größten barocken Bauwerk Spaniens. Von der Ponte de Piedra haben wir einen schönen Blick auf die Basilika. Wir schlendern über den Weihnachtsmarkt, bis wir den schlanken Turm der alten Kathedrale La Seo sehen. Am Ende der Calle Major erhebt sich der Mudéjar-Turm der Kirche La Magdalena, eines der wenigen Zeugnisse maurischer Architektur nach der christlichen Rückeroberung in Zaragoza.









04.01.23 Albarracín
Heute fahren wir weiter Richtung Süden, in die Provinz Aragón. Da wir die nächsten Tage auf ca. 1.000 m Höhe verbringen werden, nutzen wir noch eine günstige Tankstelle und tauschen unterwegs auch gleich sicherheitshalber noch unsere fast leere Gasflasche. Für diese Höhenlage sind Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt angesagt. Das letzte Stück unserer heutigen ca. 190 km bringt uns durch eine tolle Landschaft. Das landschaftlich geprägte iberische Gebirge wurde in den letzten Jahrzehnten durch eine massive Landflucht geprägt. Dann tauchen vor uns die gewaltigen Stadtmauern, die einen ganzen Bergrücken um das historische Zentrum von Albarracin umfassen, auf. Wir steigen zum höchsten Punkt der Wehranlage, dem Torre del Andador hinauf. Vor uns liegt die Altstadt mit ihren rötliche verputzen Häusern. Auf einem Felsen thront die Burg und etwas tiefer reckt sich der Glockenturm der Kathedrale gen Himmel. Den südlichen Abschnitt der Stadtmauer bildet der 18 m hohe Turm Torre de Dona Blanca.






05.01.23 Calomarde / Albarracín
Diese Nacht kam unsere Frontabdeckung zum ersten Mal zum Einsatz. Am Morgen waren es 0 °C als wir in das ca. 200 m höher gelegene Calomarde fahren. Raureif liegt über den Wiesen, doch die Felsen werden schon von der Sonne erwärmt als wir in unseren Wanderweg einbiegen. Die Route beginnt flach rechtsseitig des Flusses. Dann nehmen wir den aufsteigenden Weg in den Barranco de la Hoz , der schon voll in der Sonne ist und können von oben auf den Cañón de los Arcos blicken. Wir wandern bis zur alten Molino las Pisadas wo eine kleine Brücke über den Rio Blancos führt. Parallel zum Fluss gehen wir über unzählige Brücken und Leitern bis zur berühmten La Tosa-Brücke, einer Fußgängerbrücke,die einen schmalen Teil der Schlucht überquert und zum Teil darüber hängt. Auf der Rückfahrt nach Albarrcin stoppen wir noch am Wasserfall Cascada Batida. Wieder in Albarracin laufen wir nochmals ins historische Zentrum. Von einer eiserne Hängebrücke über den Fluvial blicken wir hinauf zur Kirche Santa Maria und das Panorama von Albarracin.







Wanderung am 2023-01-05 in Calomarde🚶♂️
06.01.23 Albarracín / Teruel
Es geht noch kälter, -1,5 ° C am Morgen. Wir warten noch, bis die Sonne etwas höher steht bevor wir zu unserer Wanderung in der geschützten Landschaft von Los Pinares de Rodeno starten. Durch grandiose Felslandschaft beginnt der Weg zu den levantinischen Felsmalereien aus der Zeit zwischen 6.000 und 2.000 v. Chr. Am nun folgenden Wanderweg erblicken wir eine Reihe von Höhlen und riesigen Felsen mit Rodeno Kiefern, die eine etwas rötere Rinde als gewöhnlich haben.




Nach der Wanderung fahren wir weiter in die Provinzhauptstadt Teruel, die durch ihre Mudéjar-Architektur sehenswert ist. Von der Plaza del Torico mit der Säule, auf der ein kleiner Stier thront, gelangen wir zur Kathedrale mit ihrem Glockenturm im Mudéjarstil. Weitere solcher Türme sind der Torre de San Martín und der Torre de El Salvador. Der aus zwei Etagen Bogenwerk bestehende Los Arcos gleicht den Höhenunterschied zwischen dem mittelalterlichen und dem modernen Teruel aus.




Wanderung am 2023-01-06 in Albarracín🚶♂️
07.01.23 Dénia – Les Rotes
Uns reicht es nun endlich mit den niedrigen Temperaturen. Heute machen wir einen große Sprung in Richtung Küste. Mit jedem Kilometer wird es wärmer. Nach 270 km erreichen wir Les Rotes einen Stadtteil von Denia bei angenehmen 18° C.


08.01.23 Dénia – Jesús Pobre
Der Himmel ist bedeckt und für heute ist etwas Regen angesagt. Trotzdem machen wir unsere Küstenwanderung zum Kap San Antonio. Über Steintreppen geht ein Pfad abwärts zur Höhle Tallada. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke auf die felsige Küste. Trotz der Windböen ist das linksseitig liegende Meer ruhig. Bis ganz hinunter zur Höhle steigen wir nicht, sondern nehmen den gelb-weiß markierten, steil aufwärts führenden Weg. Schwierige Stellen sind durch Ketten gesichert, doch ist der Weg bis zur Hochfläche sehr gut begehbar. Lavendel, Rosmarin und Thymian blühen hier schon. Ginster reckt seine gelben Blüten in den Himmel. Im Hintergrund sieht man den Felsklotz des Montgó. Vorbei an der Klosterkirche „Nuestra Srs. de los Angeles“ folgen wir dem Weg bis zum Kap San Antonio. Hier bläst ein ungemütlich kalter Wind, so dass wir uns nicht lange aufhalten. Für den Rückweg nehmen wir den Pfad vorbei an den 11 ehemaligen Windmühlen. Danach erreichen wir über ein mit Macchia bewachsenes Plateau den Wachturm El Gerro von dem es wieder steil nach Les Rotes geht. Am Nachmittag fahren wir weiter zum Stellplatz nach Jesús Pobre.






Wanderung am 2023-01-08 zum Kap San Antonio🚶♂️
09.01.23 Dénia / Benissa
Heute wollen wir von Jesús Pobre aus auf den Montgó steigen. Aus dem anfänglich gepflasterten Weg, der in einen steinigen Pfad übergeht, steigen wir hinauf. Wir passieren die Cova Ampla. Der gut sichtbare felsige Pfad erfordert unsere volle Aufmerksamkeit und bringt uns stetig bergauf auf den 752 m hohen Montgó. Kurz vor dem Gipfel verfehlen wir den Pfad und klettern ein Stück die Felswand hinauf, bis wir den Irrtum bemerken. Vom Gipfel tut sich ein beeindruckendes Panorama auf die Küste von Marina Alta sowie zum Kap San Antonio auf. Wir kehren wieder zum Abzweig “Gipfelkreuz Cruz de Dénia” zurück, bleiben jedoch auf dem absteigenden Pfad, da wir im letzten Jahr hier oben waren. Wieder am Stellplatz fahren wir ca. 15 km weiter nach Benissa, da wir dringend entsorgen müssen.






Wanderung am 2023-01-09 von Jesús Pobre zum Montgó
10.01.23 Mascarat / Stella
Heute fahren wir in die Sierra Aitana. Unterwegs legen wir einen Stopp ein, um in die Schlucht von Mascarat zu wandern. Beeindruckende 100 m hohe Felswände werden von drei Brücken überspannt, die als Meisterwerke der Ingenieurskunst gelten. Die 1885 in Betrieb genommene ca. 60 m hohe alte Brücke mit ihrem Rundbogen bildet den Eingang zur Schlucht. Nach ca. 1 km verengt sich die Schlucht und wir laufen zurück.




Anschließend fahren wir weiter nach Sella, einem Dorf in der Sierra Aitana und machen noch eine kleine Wanderung auf der Ruta de L´Aigu. Am Anfang führt sie entlang von kleinen Wasserkanälen. Dann steigen wir etwas auf und haben einen tollen Panoramablick. Erste Mandelblüten recken sich in der Sonne.




Wanderung am 2023-01-10 in Sella🚶♂️
11.01.23 Relleu
Nur ca. 15 km weiter ist unser nächster Stellplatz in Relleu, direkt unterhalb der Überreste der ursprünglichen maurischen Burg. Im 11. Jahrhundert blühte Rellau auf, als die Mauren die unzähligen Terrassen errichteten und dank ausgeklügelter Wasserwirtschaft für fruchtbare Agrarwirtschaft sorgten. Wir wandern heute zu der spektakulären Fußgängerbrücke in schwindelerregender Höhe oberhalb des alten Stausees, der „Pasarela de Relleu“ ein kleineres Pendant zum berühmten Caminito del Rey. Der im 17. Jahrhundert gebaute Staudamm, der nur nach Regenfällen Wasser führt, ist einer der ältesten in ganz Europa und sorgte für einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung der Region.






Wanderung am 2023-01-11 in Relleu🚶♂️
12.01.23 Releu
Der Cami Bortolons ist ein ausgewiesener Wanderpfad, der am Waschplatz in Relleu beginnt. „Bortolons“ ist der Name der „Partida“ (das Viertel) und der „Barranco“ ( eine Schlucht). Er führt durch typische ländliche Landschaft mit trockenen Terrassen, die die Hänge fast bis zu ihren Gipfeln hinaufsteigen. Für die Blütezeit der Mandelbäume sind wir noch etwas zu früh, doch beeindrucken die grandiosen Bergen wie der Penya del Figueret und der Puigcampana.






Wanderung am 2023-01-12 in Relleu🚶♂️
13.01.23 Murcia
Wir verlassen unseren schönen Stellplatz in Relleu und fahren in Richtung Küste nach Alicante in einen großen Einkaufspark. Wir können wieder recht günstig tanken, die Vorräte auffüllen und bei Decathlon die kaputten Wanderschuhe von Birgit ersetzen. Danach ist unser heutiges Ziel Murcia. Auf dem großen, sehr vollen Stellplatz bei Ikea finden wir gerade noch einen Platz. Dann gehen wir in den nahe liegenden Waschsalon, um eine erste Wäsche zu waschen und schlendern noch durch das benachbarte Einkaufszentrum.
14.01.23 Murcia
Die Via Verde del Noroeste ist heute unsere erste Fahrradtour. Am Morgen ist es noch recht frisch, sodass wir erst nach 10 Uhr starten. Die ehemalige Bahntrasse bringt uns durch die Badlands, eine durch Errosion zerfurchte Landschaft mit gipshaltigen Böden auf denen kaum etwas wächst. Nur dort, wo künstlich bewässert wird werden Obst und Weintrauben angebaut. Der unbefestigte Weg bis Mula mit einer kaum sichtbare, doch stetige Steigung von ca. 300 Höhenmetern ist sehr anstrengend. Wir kommen an mehreren ehemaligen Bahnhöfen vorbei und fahren über Brücken und Viadukte sowie einen Tunnel. Nach 37 km haben wir eine sehr schöne Aussicht auf Mula mit seiner Burg. Hier rasten wir und fahren anschließend wieder zurück.






Radtour am 2023-01-14 Murcia – Mula 🚴♂️
15.01.23 Lorca / Vélez-Rubio
Wir machen Zwischenstation in Lorca und spazieren über den Óvalo Santa Paula mit dem Brunnen und Reiterdenkmal zur Plaza de Espana, wo sich das barocke Rathaus und die Stiftskirche Colegiata de San Patricio im Renaissancestil befinden. Anschließend steigen wir zur mächtigen Burg von Lorca hinauf. Seine zwei mächtigen Türme sind schon von weitem zu erkennen. Die Anlage hatte große Bedeutung als Grenzfestung gegenüber dem maurischen Königreich von Granada. Oben angekommen bietet sich ein grandiosen Rundblick auf den Ort und die Umgebung. Leider ist heute eine Veranstaltung, sodass wir davon absehen, es zu besichtigen. Da der Parkplatz in Lorca wirklich nicht schön ist, fahren wir noch ein Stück weiter bis Velez Rubio. Für die kommende Woche ist in Spanien schlechtes Wetter mit Regen, Schnee und z. T. Minusgrade angesagt. So müssen wir unsere Pläne ändern und suchen am Nachmittag nach einer Alternativen für die nächsten Tage.




