Spanien 21

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16.01.22 – Arcos de la Frontera / Jerez de la Frontera

Wieder Richtung Süden, entlang des Stausee von Bornos, ist unser heutiges Ziel die spektakuläre Stadt Arcos de la Frontera, die auf einer Klippe am Fluss Guadalete thront und die gesamte Landschaft dominiert. Herausragend ist die aus dem 14.-15. Jahrhundert stammende Kirche Santa Maria de la Asunción sowie das Schloss der Herzöge und die Basilika Santa Maria. Entlang der weißen Gassen können wir von mehreren Aussichtspunkten den Panoramablick zu beiden Seiten der Klippe, im Norden Richtung Stausee, genießen. Der morbide Charme der Stadt kann uns jedoch nicht so richtig fesseln und so fahren wir noch am Nachmittag durch eine von Ackerbau geprägte und nur mit leichten Hügeln durchzogene Landschaft nach Jerez de la Frontera, um den ganzen morgigen Tag dort verbringen zu können.

17.01.22 – Jerez de la Frontera / Cádiz

Von unserem großen Parkplatz direkt an der Bahnstrecke fahren wir noch ein Stück Richtung Zentrum und finden einen Platz wo wir für 0,80 € parken können und wo bis zum Nachmittag ein Wächter aufpasst. An der Reitschule vorbei, kommen wir zu dem Platz mit der Statue einer Pferdekutsche mit 6 Pferden. Wir folgen der Beschilderung zur Touristeninformation, die sich direkt am Platz mit dem Reiterdenkmal befindet. Zunächst gehen wir zur Markthalle, in der heute nicht viel los ist. Doch die neoklassizistische Stahlkonstruktion im Inneren lohnt hineinzuschauen. Jerez de la Frontera ist nicht nur durch seine Spanische Hofreitschule mit den Kartäuser-Pferden berühmt, auch durch seinen weltberühmten Wein. In den zahlreichen Bodegas wird der Sherry produziert. Am höchsten Punkt der Stadt befindet sich der Alcazar, die Palastfestung der Almohaden und gleich daneben die Kathedrale mit ihrer gotisch-isabellinischen Hauptfassade und dem herrlich gestalteten Glockenturm. Sie ist wohl der schönste Renaissancebau der Stadt. Ein Stück weiter besticht die reich geschmückte Fassade der Kirche San Miguel mit ihrem blau gekachelten Turm. Am Platz de la Asunción befindet sich das alte Rathaus und die in Mudéjar Architektur errichtete Kirche San Dionisio. Wir lassen uns noch durch die Altstadt treiben und kommen an unzähligen Kirchen vorbei. Wieder am Parkplatz überlegen wir gerade, was wir weitermachen, als ein ordentlich gekleideter Mann zu uns kommt und bedeutet, dass er auf das Wohnmobil aufpasst und er dafür 2 € möchte. Wir zeigen ihm unseren Parkschein, da will er nur noch 1 €. Da solche Bettelei schnell zum Verruf führt, bedeuten wir, dass wir nichts geben und damit steht unser Entschluss fest, noch nach Cadiz zu fahren.

18.01.22 – Cádiz / Bolonia

Unser Stellplatz liegt direkt neben der Bushaltestelle ins Zentrum der ältesten Stadt Westeuropas, nach Cádiz. So vermeiden wir die engen Straßen und die Parkplatzsuche und benötigen auch nur ca. 30 min. bis zum Platz, an dem sich die Touristeninformation befindet. Hier erhalten wir nicht nur einen Stadtplan von Cádiz, sondern auch noch von den nächsten Orten unserer Reise. Es ist erst kurz nach 9 Uhr und so gehen wir als Erstes zur alten Kathedrale, die jedoch noch geschlossen ist. Gegenüber ist die Iglesia de Santiago Apostol, in der, so scheint es, die Altarfiguren richtige Kleidung tragen. Danach gehen wir erst mal zur Markthalle und staunen nicht schlecht über die große Vielfalt an Fisch. Entlang des Viertels La Vina gibt es eine Vielzahl von Kirchen, die wir aufsuchen. In die eine oder andere können wir hinein. Wir kommen zum Park Genovés der mit seinen über 100 Bauarten eher ein botanischer Garten ist. An der Festung liegen die kleinen Fischerboote auf dem Sand. Es scheint Ebbe zu sein. Die engen Gassen lassen kaum ein Foto vom Torre Tavira zu, den man besteigen könnte. Durch das Stadtviertel El Póputo erreichen wir den Arco Blanco und am Rand der Stadt die Puerta de Tierra von der aus wir den Bus zurück nehmen. Nach einer Pause fahren wir durch tiefgrüne hügelige Landschaft weiter zur Playa Bolonia und parken direkt am Strand. Mit einem glutroten Sonnenuntergang endet unser heutiger Tag.

19.01.22 – Bolonia / Gibraltar

Bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen wandern wir zur über 30 m hohen Wanderdüne von Playa Bolonia. Mit einer Breite von über 200 m bewegt sie sich langsam im Rhythmus der Winde vorwärts, die von der Straße von Gibraltar her wehen. Wegen ihrer Form wird sie Barjanal genannt. Sie bildet rechtwinklig zum Wind eine Art Halbmond mit ungleichmäßigen Hängen. Doch bevor wir zur Düne kommen liegen direkt am Strand die Ruinen von Baelo Claudia, dass im 2. Jahrhundert v. Chr. von den Römern gegründet wurde. Nun wollen wir noch um die Felsenklippe zum Leuchtturm Punta Caraminal wandern. Doch alle Trampelpfade enden irgendwann. So geben wir nach einigen Versuchen auf, und laufen zur Düne zurück und bis auf ihren höchsten Punkt. Hier kann man wunderbar die halbmondförmigen Sicheln erkennen. Auch können wir den Leuchtturm von hier aus sehen, der nur ca. 2 km Luftlinie entfernt ist. Wir lassen uns die Düne heruntergleiten zu einem Weg durch den Pinienwald. Doch dann stehen wir auf einmal vor einem Stacheldrahtzaun, der uns von der kleinen Straße trennt. Uns bleibt nichts anderes übrig, als darunter hindurch zukriechen, um zur Straße zu gelangen, die wir dann zurücklaufen, da kein Pfad Richtung Leuchtturm führt. Nach kurzer Zeit stehen wir vor einem großen Tor. Es ist eine Kamera angebracht und eine Klingel, die wir läuten. Das Tor öffnet sich und wir kommen aus der Absperrung. Nochmal Glück gehabt. Zurück an der Düne geht es dann am Strand zum Wohnmobil. Nach dem Mittag fahren wir erst nach Tarifa, wo wir einkaufen und beschließen  weiter nach Gibraltar zu fahren. Schon bei der Anfahrt sind wir beeindruckt von dem mächtigen Felsen. Am Hafen nehmen wir den bewachten Stellplatz und schauen uns schon mal um, wie wir morgen hinüber zum Felsen gelangen. Zurück laufen wir entlang der nicht so belebten kleinen Einkaufsmeile, wo ein arabischen Friseur seinen Salon hat und mir die Haare schneidet.

Wanderung am 2022-01-19 in Bolonia 🚶‍♂️

20.01.22 – Gibraltar / Casares

Am Morgen gehen wir über die Grenze nach Gibraltar. Hauptattraktion ist der 426 Meter hohe Fels von Gibraltar. Nach der Passkontrolle müssen wir die Start- und Landebahn des Flughafens überqueren. Wir wollen die Mediterranean Steps, die auf den Felsen führen, erklimmen. Doch am Tickethäuschen bekommen wir gesagt, dass man nur ein Ticket für die gesamten Attraktionen für 13 Pfund kaufen kann. Der Aufstieg bis zum Pillars of Hercules hat sich jedoch gelohnt, da wir eine wunderschöne Aussicht nach Marokko und die Bucht Bahia de Algeciras haben. Auf der Rückseite laufen wir bergab und gelangen zum Südende der Landzunge, dem Europa Point der in die Straße von Gibraltar ragt. Hier steht auch die Synagoge und der Trinity Leuchtturm. Durch zwei Tunnel gelangen wir schnell wieder Richtung Main Road und der Bastion des Königs, der der letzte Bau der Verteidigungsanlagen zur Großen Belagerung war. Am Nachmittag geht unsere Parkzeit am Hafen zu Ende und wir fahren ein Stück ins Hinterland nach Casares einem weiteren Pueblo Blanco.

Wanderung am 2022-01-20 in Gibraltar 🚶‍♂️

21.01.22 – Casares

Dicke dunkle Wolken hängen über der Sierra Crestellina als wir zu unserer Wanderung von Casares aus aufbrechen. Sogleich beginnt ein sehr steiler Aufstieg auf den 946 m hohen Cerro de las Chapas, auf einem gut ausgebauten und gekennzeichneten Wanderweg. Unterhalb der Steilwand, am Refugio dreht eine große Kolonie Gänsegeier ihre Runden. Kurz darauf erreichen wir den Mirador de Castillon von wo wir eine herrliche Aussicht auf das auf einem geschwungenen Bergrücken liegende weiße Dorf bis hin zur westlichen Costa del Sol und bis nach Afrika haben. Auf der anderen Seite schauen wir Richtung der Berge der Sierra Crestellina. Von hier an wechselt unser Wanderweg in einen breiten fast ebenen Weg, der später stetig bergab zurück nach Casares führt. Mittelpunkt des Ortes ist die Plaza de España mit der Kapelle San Sebastián. Wir nehmen die Calle Arrabal hinauf durch das gleichnamige maurische Stadttor auf den Burghügel. Dort befindet sich die Ruine des Castillo Arabe, die Kirche Iglesia de la Encarnación deren Glockenturm den höchsten Punkt markiert und der Friedhof. Die Burg war ein wichtiges Kettenglied einer Reihe von Türmen und Burgen in Sichtweite zwischen Ronda und Gibraltar. Sie dienten als Signalstationen für die Übertragung wichtiger Nachrichten.

Wanderung am 2022-01-21 in Casares 🚶‍♂️

22.01.22 – Granada

Der Sturm der letzten Nacht hat uns mal wieder den Schlaf geraubt. Am Morgen werden wir immer noch kräftig durchgeschüttelt. Heute wollen wir eine große Strecke bis Granada fahren. In Fuengirola erledigen wir einige Einkäufe und können günstig tanken. Obwohl wir auf der Schnellstraße und zum Teil auf der mautfreien Autobahn schnell vorankommen benötigen wir doch recht viel Zeit. Die Landschaft wechselt von kleinen Hügeln und bis zum Horizont reichenden Olivenplantagen zu schroffen Felsen. Als wir am Nachmittag auf Granada zu fahren, sehen wir schon von der Ferne die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada. Kaum vorstellbar, dass wir vor ein paar Wochen von Trevelez aus die andere Seite der Sierra Nevada mit ihrem höchsten Berg, dem Mulhacén, gesehen haben.

23.01.22 – Granada / Guadix

In einer halben Stunde sind wir mit der Metro (Straßenbahn) vom Shoppingcenter Nevada in der Innenstadt. Es sind frische 3°C als wir die Kathedrale als ersten Anlaufpunkt wählen. Die Messe hat bereits begonnen und wir können nicht mehr hinein. Entlang dem Albaicin dem alten Seidenbasar, kommen wir zur Karawanserei und zur Royal Chapel, die die sterblichen Überreste des Königs Ferdinand von Aragon und der Königin Isabella von Kastilien und der Kinder beherbergt. Durch die Altstadt ersteigen wir den Mirador de San Nicolás. Leider steht die Sonne gerade uns gegenüber, sodass der herrliche Ausblick auf die Alhambra nicht so gut zu fotografieren ist. Später wollen wir es noch einmal versuchen. Nun erklimmen wir von der Plaza Nueva aus den steilen Weg zur Alhambra durch die Puerta de las Cranadas und vorbei am Brunnen, am Tor der Justiz. Da wir 2003 bereits die Alhambra besichtigt haben, nehmen wir den Spazierweg entlang der gewaltigen Außenmauern. Auf der Rückseite kann man die Größe des Bauwerks erraten. Wir schlendern noch ein wenig durch die Gassen und fahren am Nachmittag weiter nach Guadix. Unterwegs müssen wir eine neue Gasflasche kaufen, was erst bei der 4. Repsol Tankstelle klappt, da die Flaschen mal wieder ausverkauft sind. Kurz hinter Granada fahren wir hinauf zur Sierra Huétor und überqueren den Pass Puerta de la Mora mit 1.380 Höhenmetern. Wir befinden uns jetzt auf der nördlichen Seite der Sierra Nevada, mit tiefen Schluchten und bizarr geformten Felsen. In Fahrtrichtung haben wir Ausblick auf die Sierra de Baza mit Bereichen, die zum Hochgebirge zählen. Wir erreichen Guadix, die europäische Hauptstadt der Höhlen, umgeben von kargen Bergen aus Sandstein und Tuff. Dahinter die hohen Berge der Sierra Nevada.

24.01.22 – Guadix / Cúllar

Nach einer kalten, aber sehr ruhigen Nacht gehen wir erst einmal einkaufen, damit sich die Luft von 3° C am Morgen etwas erwärmt. Danach besichtigen wir Guadix. Erster Anlauf ist wieder die Kathedrale, die montags geschlossen ist. Es lohnt durch die Gassen zu gehen und auf den Aussichtspunkt La Magdalena. Hier können wir uns einen Überblick über die Stadt mit Ihren vielen Kirchen bis hin zum südlichen Hügel mit dem Alcazaba machen. Die maurische Festung stammt aus dem 11. Jahrhundert. Die Ruinen können derzeit wegen Bauarbeiten nicht besichtigt werden. Doch die mächtigen Außenmauern, die der Eroberung der Stadt durch Kastilien im Jahre 1489 nicht stand hielten, beeindrucken. Wir steuern das Höhlenviertel Barrio de las Cuevas an. Von den Aussichtspunkten an der Calle Ermita Nueve und dem Cerro de la Bala bietet sich ein grandioser Blick auf die pilzförmigen Schornsteine und schneeweißen Fassaden der Eingänge der Wohnungen, auf die Stadt und die Berge der Umgebung.  Über 4.000 Menschen leben heute noch in den ca. 2.000 Höhlenwohnungen, die ein vorzügliches Wohnklima bieten. Wieder in der Altstadt kommen wir durch den Bildbogen zur Plaza de la Constitución mit dem Rathaus bevor wir durch die Puerta de San Torcuato schon bald wieder am Wohnmobil sind. Anschließend fahren wir weiter immer auf ca. 900 Höhenmetern bleibend entlang der Bergwelt der Sierra Baza nach Cúllar.

25.01.22 – Cúllar / Cabo de Palos

Dunkle Wolken verhängen am Morgen die Sicht auf die Berge. Na, wenigstens sind es 5° C statt der vorausgesagten 0° C. Den Spaziergang auf den Torre del Alabi mit der Ermita Virgen de la Cabeza wollen wir jedoch nicht verpassen. Danach schauen wir uns noch das recht unspektakuläre Cúllar an. Auch hier gibt es Höhlenwohnungen, die nach und nach saniert werden. Der Wind pfeift und es nieselt, sodass wir uns nicht länger aufhalten und von den ca. 900 Höhenmetern herunter an die Küste fahren. Unser Ziel ist, in Aguilas bei der Tankstelle Anibal unsere leere deutsche Gasflasche volltanken zu lassen. Ohne Umstände füllt der Tankwart die Flasche mit LPG-Gas. Mittlerweile scheint die Sonne und es sind erträgliche 15° C. Nur der Wind begleitet uns stetig. Wir überlegen, ob wir in Aguilas bleiben, oder weiter nach Cabo de Palos fahren. Das sind nun noch einmal ca. 100 km durch eine fantastische Bergwelt mit blühenden Obstplantagen. Wir können uns an dem Blütenmeer kaum satt sehen. Wie ein dicker weißer oder rosa Wattebausch stehen die Bäume am Straßenrand. In Mazzaron machen wir einen kurzen Stopp, um unsere LED-Lichtleiste deren Kabel gebrochen ist, wieder problemlos umzutauschen. Am Mirador de los Ruices haben wir Gelegenheit, die schöne Landschaft kurz zu genießen. Hinter Cartagena bringt uns die Schnellstraße bis vor zum Kap mit dem Leuchtturm.

26.01.22 – Cabo de Palos / Santa Pola

Angenehme 13° C sind es, als wir zu unserer Wanderung starten. Wir hoffen, dass der starke Wind die Wolken noch vertreibt. Das markante Kap, an dem wir uns befinden, ist bei La Manga del Mar Meno an der Costa Cálida. Markiert wird es durch den aus dem 16. Jahrhundert zum Schutz der Küste vor Piratenangriffen errichteten Leuchtturm. Im Meer sieht man die Islas Hormigas die zum Meeresschutzgebiet gehört. Vorbei am kleinen Hafen von Cabo de Palos gibt es einen direkt am Meer angelegten Wanderweg. Leider haben ihn Wind und Wellen teilweise zerstört, sodass wir immer wieder in das Wohngebiet, welches wie so viele im Winter unbewohnt ist, ausweichen müssen. An der Cala Reona betreten wir den Nationalpark Calblanque. Vom wunderschönen Wanderweg entlang der Steilküste mit kleinen Buchten und Klippen haben wir fantastische Aussichten auf die Punta Lobe, Punta Pino und die Punta Espada. An der Cala de lost Déntoles gibt es ein Schildkröten Schutzgebiet. Nach 2,3 km haben wir den Mirador Punta Negra erreicht und können entlang der weiten Küste blicken. Nach dem Mittagessen fahren wir weiter nach Santa Pola. Die Straße ist parallel zum Mar Menor einer großen Salzwasser Lagune von 170 m², die ursprünglich eine offene Bucht war. Vor Santa Pola sind rechts und links der Straße große Salinen in denen sich Flamingos niedergelassen haben. In Santa Pola gestaltet sich die Parkplatzsuche etwas kompliziert bis wir endlich direkt am Meer einen Parkplatz finden, auf dem bereits einige Wohnmobile stehen.

Wanderung am 2022-01-26 in Cabo de Palos 🚶‍♂️

27.01.22 – Santa Pola / Altea

Nach einer sehr ruhigen Nacht direkt am Meer nehmen wir die kleine Küstenstraße direkt am Meer. Wir sind erstaunt, dass hier in fast jeder Bucht Wohnmobile stehen. Diese Plätze waren in unserer Suchmaschine nicht vermerkt und es ist offenbar nur im Winter gestattet hier zu parken. An der Playa Ermita suchen wir uns einen Parkplatz und fragen Deutsche nach dem Pasarel Cabo de Santa Pola. Einer kennt den Skywalk und beschreibt uns, wie wir hinkommen. Wir gehen hinauf in die Urbanisation oberhalb der Klippen, ein Kontrast zu dem ruhigen Leben am Meer. Ein Wanderweg durch niedrigen Kiefernwald führt zum Leuchtturm und dem Skywalk. Der aus zwei Metallstegen bestehende Aussichtspunkt windet sich parallel zum Rand der Klippe, bzw. zum Meer hin. Die außergewöhnliche Lage des Kaps bietet einen unglaublichen Blick auf die Costa Blanca, mit der Insel Tabarca und manchmal sogar bis zum Peñón de Ifach. Von hier aus geht ein Wanderweg zum Torre d´Escaletes. Aufgrund der strategischen Lage und ihrer Höhe über dem Meeresspiegel baute die republikanische Armee eine der ehrgeizigsten Militärsiedlungen, was ihr eine vorteilhafte Lage mit Blick auf die Bucht von Alicante, Santa Pola und Taberca verlieh. Zwei vollständige Küstenbatterien kann man noch sehen, sowie einen Bunker. Wieder am Wohnmobil fahren wir weiter zu einem der schönsten Küstenstädte in Alicante an der Costa Blanca. Altea liegt in einer Bucht in der Region Marina Baja dahinter ragen die Berge der Serra de Bernia in den Himmel. Wir nutzen die Nachmittagsstunden mit dem besonderen Licht, um durch die engen steilen Gassen zur Pfarrkirche Nuestra Señora del Consuelo mit ihren zwei blauen Kuppeln, die als Cúpula del Meditarreno bekannt sind, hinauf zu steigen.

Wanderung am 2022-01-27 in Santa Pola 🚶‍♂️

28.01.22 – Altea

Die Nacht war unerwartet kalt mit 5° C, sodass die Heizung ansprang. Um Altea wollen wir heute eine kleine Wanderung machen. Von der Strandpromenade aus folgen wir dem Fluss Algar dessen Ufer mit hohem Schilf bewachsen ist. Schon bald kommen wir zu der alten Mühle Moli Vell o dels Moros. Mittlerweile ist es so warm, dass wir im T-Shirt wandern können. Von dem breiten Wanderweg zweigt ein kleiner Pfad bergauf ab. Wir kommen durch Kiefernwald und haben immer wieder schöne Ausblicke auf die Sierra Bernia. Im weiten Bogen um Altea laufen wir noch zur Ermita S. Isidre eine neueren Kirche.

Wanderung am 2022-01-28 in Altea 🚶‍♂️

29.01.22 – Calpe

Nur wenige Kilometer weiter an der Küste ist Calpe mit dem imposanten Felsen Penyal d’Ifac. Von unserem Stellplatz sind es nur wenige Schritte bis zum Besucherzentrum. Nun beginnt der Aufstieg der eigentlich nur 2 Kilometer lang ist, jedoch müssen wir von ca. 50 Metern auf 332 Meter über dem Meeresspiegel. Nach einer ersten Aussichtsterrasse erreichen wir den Tunnel und kommen auf die Nordostseite des Felsens. Nun müssen wir ganz schön klettern. Auf dem letzte Stück ist der Weg teilweise mit Seilen gesichert, da auch die Steine von den vielen Besuchern glatt geschliffen und rutschig sind. Oben angekommen haben wir einen atemberaubenden Rundumblick auf das Mittelmeer und die Küste mit kristallklarem Wasser. Direkt unter uns die Sandstrände Playa del Cantal Roig und Playa de La Fossa, die Hochhäuser, der Hafen sowie die Salinas von Calpe. Dahinter die Serra de Bernia bis hin zum Parkque Natural de Serra Gelada und dem Cabo de Santa Pola auf der linken Seite. Auf der rechten Seite folgt unser Blick der Küste bis zum Cabo de la Nau und dem Montgó. Wieder am Hafen laufen wir zur Salinas von Calpe, die Teil einer alten Bucht ist. Früher wurde hier das Salz zur Konservierung der Nahrungsmittel gewonnen. Heute führt ein Wanderweg mit Vogelbeobachtungspunkten um die Saline.

Wanderung am 2022-01-29 in Calpe 🚶‍♂️

30.01.22 – Serra de Bérnia / Benissa

Mal wieder ein Bilderbuchtag. Als wir am Morgen Calpe bei frischen 5° C verlassen kommt schon die Sonne über die Hochhäuser. Das grandiose an der Costa Blanca ist die nur wenige Kilometer im Hinterland aufragende Serrra Bernina, ein ausgezeichnetes Wandergebiet mit alpinem Charakter in Höhen über 1.000 m. Schon die Anfahrt auf der kleinen schmale Straße, die uns von wenigen Metern über 0 auf 616 Höhenmeter bringt ist grandios. Zum Glück ist es Sonntagmorgen und nur wenige Fahrzeuge kommen uns entgegen. Wir hatten Bedenken ob wir an der Casa de Bernina einen Parkplatz finden. Doch noch ist wenig los und der Parkplatz auch für unser Wohnmobil kein Problem. Wir sind baff, dass es hier am Vormittag schon 16°  sind! Von der Infotafel folgen wir ca. 20 Minuten einer schmalen Straße zur Quelle „Fuente de Bernia“. Schon zu Beginn der Wanderung haben wir spektakuläre Ausblicke über Olivenhaine bis zur Küste mit Moraira und dem Montgó. In der Ferne machen wir die Balearischen Inseln aus. Ab der Fuente geht es steil bergauf auf einen von Thymian, Rosmarin und wilden Fenchel sowie Zwergpalmen und gelb blühenden Ginster gesäumten Bergpfad. Wir kommen zu einem Wegstück an dem die weißen Kalksteinfelsen fast senkrechte aufragen. Der Weg wird steiniger und wir müssen ein wenig klettern bis wir auf 925 m Höhe den natürlichen Tunnel durch den Gebirgskamm Forat de Bernia erreichen. Kriechend bewegen wir uns durch den 30 Meter langen und an manchen Stellen nur ca. 1 Meter hohen Tunnel. Der Ausblick beim Austritt ist spektakulär. Das Meer glitzert in der Sonne und wir können über Alta bis nach Benidorm mit seinen Wolkenkratzern blicken. Der Wanderweg biete zwischen Zwergpalmen und Geröllhalden immer wieder Blicke aufs Meer und die Bergwelt. An der 1562 von Philipp II errichteten Festung Fort de Bernia machen wir eine Pause um die herrliche Landschaft zu genießen. Unter uns zieht sich das Tal des Rio Algar hin, in das wir von Altea aus gewandert sind. Wir machen die zwei Wasserbecken aus, an denen wir vorbei gelaufen sind. Schließlich kommen wir zu einer Forststraße die uns in Serpentinen durch Pinienwälder und blühende Obstgärten nach Cases de Bernia zurück bringt. Nach einer Pause fahren wir weiter nach Benissa, da wir mal wieder dringend entsorgen müssen.

Wanderung am 2022-01-30 in Serra de Bernia 🚶‍♂️

31.01.22 – Chulilla

Durch blühende Obst- und Orangenplantagen fahren wir Richtung Valencia. Unser Außenthermometer zeigt 24° C. Hinter Valencia nehmen wir die Straße landeinwärts. Schon nach kurzer Zeit verändert sich die Landschaft völlig. Es ist grün bis zu den Berggipfeln. Weite Flächen sind mit Kiefernwald aus Aleppo-Kiefern und niedriger Kermes-Eiche bewachsen. Die Straße wird schmaler, als wir Chulilla erreichen. Als Erstes fallen uns die senkrecht abfallenden Felswände der vor uns liegenden Schlucht auf. Wir erkunden den Ort und die Überreste der Burg, von der sich ein toller Blick über die Landschaft bietet.

Bildergalerie – Januar

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