Spanien 23

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Spanien – März

01.03.23 Gijón

Am Morgen fängt es an zu schütten, als wir gerade noch einmal zum Strand hinunter wollen. Also fahren wir weiter in die alte Hafenstadt Gijon, die Hauptstadt der Costa Verde im Zentrum der asturischen Küste. Vom Parkplatz laufen wir in die Altstadt Cimadevilla. Wir steigen hinauf auf den Hügel Cerro de Santa Catalina, mit den Ruinen der alten Festungsanlagen und haben einen schönen Blick von der Meerseite auf Gijon. Oben steht die Skulptur Elogio del Horizonte (Lob des Horizonts). Dann gehen wir zur Plaza Mayor und kommen an der Kirche San Pedro vorbei. Im weiten Bogen erstreckt sich vor uns der über 1.500 m feinsandige Playa de San Lorenzo. Auf der anderen Seite befindet sich hinter dem Monumento a Pelayo, die Casa Consistorial der Palacio de Revillagigedo. Das kühle Wetter lädt nicht zum weiteren Spaziergang ein und wir gehen zurück zum Wohnmobil und wechseln auf den offiziellen Stellplatz in Gijon.

02.03.23 Mirador del Fitu / Ribadesella

Wir fahren über Colunga zum Mirador del Fito auf 598 m und steigen noch ein paar Stufen zu einer Plattform, die 1927 gebaut wurde, hinauf. Ein großartiges Panorama tut sich vor uns auf bis in die Picos de Europa. Im Südwesten der Ponga und Caso Naturpark und der Cordillera Cantabrica sowie das Sueve-Naturschutzgebiet. An einer Wandertafel vorbei, beginnen wir unsere Wanderung zum Pienzu hinauf auf 1.159 m. Beim Aufstieg haben wir schöne Sicht auf die Küste. Der Weg ist matschig und die Wiesen mit Wasser durchdrängt. Je höher wir steigen, umso mehr Schnee liegt auf dem Weg. An einer verfallenen Hütte grasen die berühmten Asturcon, frei umherstreifende kleine Pferde, mit kräftigem Körperbau und dunklem Fell, keltischen Ursprungs, eine der reinsten Pferderassen. Als wir ca. 200 m vom Gipfel mit seinem zwölf Meter hohen Eisernen Kreuz entfernt sind, kommt uns ein Läufer entgegen und berichtet von knietiefen Schnee weiter oben. Nach einiger Überlegung kehren wir um und fahren anschließend in das kleine Fischerdorf Ribadisella am Fluss Sella, der hier in das kantabrische Meer fließt.

Die unter Denkmalschutz stehende Altstadt befindet sich um die Plaza Nueva. Wir nehmen den Spazierweg vom Paseo de la Grua hinauf zur Kapelle Ermita de Guia, von wo wir einen schönen Blick auf Ribadesella den Fluss und die Berge entlang der Küste haben.

Wanderung am 2023-03-02 in Mirador del Fitu🚶‍♂️

03.03.23 Bufones de Pria

Ein kurzes Stück die Küsten entlang Richtung Osten befindet sich Bufones de Pría. Vom Parkplatz laufen wir zum Meer. Hier bietet sich besonders bei stürmischem Wetter ein Naturschauspiel. Durch Regen und Brandung des Meeres sind Risse und Schornsteine in den Kalksteinfelsen entstanden. Der Schlag der Wellen gegen die Klippen verursacht ein donnerndes Geräusch. Bei hohem Wellengang entweicht Luft und Wasser mit großem Druck und Wasserfontainen aus den Felsen. Entlang der Küste gibt es einen schmalen Wanderweg durch dorniges Gestrüpp und später auf einem Schotterweg. Unterwegs kommen wir an der Playa de Villanueva und an der Playa de las Cuevas del Mar vorbei, wo wir eine Raste einlegen. Der Rückweg folgt der Zufahrtsstraße und biegt später wieder auf einen Schotterweg bis Garana. Noch ein Stück auf der Landstraße und wir erreichen Llames, wo unser Wohnmobil steht.

Wanderung am 2023-03-03 in Bufones de Pria🚶‍♂️

04.03.23 El Camin Encantau / Redwood Forest / Puente San Miguel

20 km weiter befinden wir uns auf dem Wanderweg Cami de Encata – der verzauberte Weg. Wir parken in La Venta, wo gleich zu Beginn des Weges Holzschnitzereien stehen. Der Weg führt nach Gomezan hinauf, wo wir von Sumicio, dem Kobold, der mit dem Verschwinden von Objekten in Verbindung gebracht wird, stehen. Der Pfad windet sich durch einen wunderschönen Wald und grandiose Landschaft mit Blick auf die schneebedeckten Berge. Wir durchqueren ein Weidegebiet und schon bald empfängt und Pataricu, ein einäugiges Wesen, das auf die Kinder aufpasst, um sich von ihnen zu ernähren. Als nächstes erscheint der Spöttische Teufel, ein mythologisches Wesen und Nuberu, dem Herrn des Regens und der Stürme. An der Fuente del Canu sitzt die Figur des Schnitters. Vorbei am Cruz de los Garabiales ist die nächste Figur, halb Mensch, halb Widder, der Busgosu. Dann gehen wir eine Stück auf der asphaltierten Straße, im Hintergrund den Culobardon-Gipfel der Sierra de Pena Villa bis wir wieder am Wohnmobil sind.

Wir fahren weiter und überschreiten die Grenze zu Cantabrien. Hier befinden sich auf 2,5 Hektar 848 Exemplare der Mammutbäume im Gebiet des Monte Cabezon ein Naturschutzgebiet (Redwood-Parzelle Mount Cabezon). Sie wurden in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre angepflanzt. Die durchschnittliche Höhe der Bäume beträgt 36 Meter und der durchschnittliche Umfang 1,6 Meter. Unser Tagesziel ist heute der Stellplatz in Puente San Miguel.

Wanderung am 2023-03-04 in El Camin Encantau🚶‍♂️

05.03.23 Cabárceno

Im Süden von Santander befindet sich der Parque Natural de Pena Cabarga. Auf seinem Gipfel, dem Pico Llen auf 569 Meter befindet sich das Denkmal für den Indiano und die Marina de Castilla. Wir wandern hinauf und kommen unterwegs an einem See vorbei. In dem Gebiet gab es mehrere Minen und ein Stahlwerk, die zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert für die Artilleriefabriken in La Cavade und Lierganes arbeiteten. Der Weg wird vor dem Gipfel noch einmal so richtig steil und steinig. Doch von oben haben wir einen schönen Panoramablick auf die Bucht von Santander und auf der anderen Seite, auf die Picos de Europa.

Wanderung am 2023-03-05 in Cabárceno🚶‍♂️

06.03.23 Liérganes

Ein kleines Stück weiter im Hinterland der kantabrischen Küste liegt der ursprüngliche Ort Lierganes am Fluss Miera. Wir schauen und im historischen Viertel El Mercadillo um. Zwei- bis dreistöckige Häuser aus dicken Ziegelsteinquadern mit schönen Holzballonen säumen die Straßen. Kunstvolle Wappen zieren die Fassaden und zeugen von der Bedeutung der Eigentümer. Unter der alten Brücke von 1603 sitzt Hombre Pez, eine legendäre Gestalt des Ortes. Daneben befindet sich die alte Wassermühle. Eingebettet in grüne Hügel liegt das Dorf, dessen Wahrzeichen die beiden Tetas (Busen) sind. Cotillamon und Miramon zwei 400 Meter hohe Zwillingsberge, zu denen wir hinauf wandern. Am Mirador Busampiro machen wir eine Rast. Doch als wir weiter wandern, stehen wir mitten in einem Gehöft und kein Weg ist mehr zu sehen. Was bleibt uns übrig, als die kleine Asphaltstraße wieder hinunter zu wandern.

Wanderung am 2023-03-06 in Liérganes🚶‍♂️

07.03.23 Bilbao

Wir haben uns gegen den Besuch von Santander entschieden und fahren in den kleinen Küstenort Liendo. Als wir gerade zu unserer Wanderung Ojo del Diablo aufbrechen wollen, fängt es an zu regnen. Eine Küstenwanderung macht da nicht so recht Freude. So beschließen wir nach Bilbao zu fahren. Der Stellplatz ist etwas außerhalb, in Zamudio, in der Nähe des Flughafens. Mit der Metro fahren wir am frühen Nachmittag, nachdem es endlich aufgehört hat zu regnen, in die Altstadt Casco Viejo. Wir kommen im Nordzipfel der Altstadt an und stehen vor der barocken Kirche San Nicolas. Gleich gegenüber befindet sich der Kiosko del Arenal, ein Pavillon im Art-Deco-Stil des 20. Jh. Auf dem Weg zur Touristeninformation gehen wir am Bahnhof Santander-Bilbao vorbei und weiter zum Guggenheim-Museum an der Stelle des früheren Trockendocks, das auf der Strecke zwischen Nordeuropa und den spanischen Königreichen angelaufen wurde. Beeindruckend ist neben dem Gebäude auch die 12 Meter hohe Blumenskulptur und die riesige Spinnenskulptur. Zurück im ältesten Viertel der Stadt ist unser nächstes Ziel der rechteckige Platz der Plaza Nueva mit typisch neoklassischen Gebäuden. Durch das Gassengeflecht kommen wir zur Santiago Kathedrale, ein Prunkstück der baskischen Gotik. Im südlichen Teil des Altstadtkerns befindet sich der Mercado de la Ribera der größte überdacht Markt Europas. Leider sind am Nachmittag noch nicht wieder alle Geschäfte der Fisch-, Fleisch-, Käse- und Gemüsehändler auf den 3 Etagen geöffnet.

08.03.23 Aizkorri-Aratz / Oñati

Am Morgen sieht das Wetter ganz gut aus und es sind unerwartete 17°C. So fahren wir guter Dinge in den Naturpark Aizkorri-Aratz, in der Provinz Gipuzkoa, in der sich eine Gebirgskette mit den höchsten Bergen der Umgebung befindet. Eine landschaftlich schöne Bergstraße führt neun Kilometer von Onati hinauf zum Santuario de Aranzazu. Oben befindet sich die 1950 erbauten Basilika mit frei stehendem rechteckigen Turm sowie das Besucherzentrum und die Klosteranlage der Franziskaner. Der Legende nach fand im Jahr 1469 ein Schäfer in den Bergen eine Madonnenfigur, was der Anlass für die erste Einsiedelei war, aus der später ein Kloster gegründet wurde. Die Jungfrau von Arantzazu ist die Schutzheilige der Provinz Gipuzkoa, die im Baskenland verehrt wird. Hier ist auch der Ausgangspunkt für viele Wanderungen in den Naturpark Aizkorri-Aratz zu der wir aufbrechen wollen, als sich die mittlerweile dunklen Wolken entladen.

Wir schauen uns das Heiligtum an und fahren wieder hinunter in die mittelalterliche Stadt Onati, in der im Jahre 1467 die erste Universität im Baskenland gegründet wurde. Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Hauptgebäude gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der Renaissance im Baskenland. Der Innenhof, die Kapelle mit plateresken Altarbild sowie die aufwendig gestaltete Fassade sind sehenswert. Die Pfarrkirche San Migel Parrokia aus dem 15. Jahrhundert unter deren Kreuzgang ein Bach fließt, steht am Hauptplatz, dem Foruen enparantza. Alte Paläste, Herrenhäuser, Klöster, Kirchen, das barocke Rathaus und die alte Mühle aus dem 15. Jahrhundert, in der die Touristeninformation untergebracht ist, kennzeichnen das Ortsbild.

09.03.23 Oñati / San Sebastián

Da das Wetter recht unbeständig ist und ein kräftiger Wind bläst, entscheiden wir uns für 2 Wanderwege um Onati, die eine acht bilden. Die Wanderung über alte Wege und Straßen in der Umgebung der Stadt bietet schönen Ausblicken auf Bauernhäuser im Onati-Tal. Wir sind nach 17 km und 600 Höhenmetern am Mittag zurück am Wohnmobil und fahren zum Stellplatz nach Hernani einem Vorort von Donostia-San Sebastian.

Wanderung am 2023-03-09 in Oñati🚶‍♂️

Frankreich nach Deutschland

10.03.23 Montguyon

Am Morgen gehen wir nach der Ver- und Entsorgung nochmal einkaufen und tanken auf der Fahrt in Lezo für 1,469 €/l. Dann sind wir auch schon über der Grenze in Frankreich. Es beginnt zu regnen und will auch nicht wieder aufhören. Auf der A63 verpassen wir vor Bordeaux die Ausfahrt 17 Liposthey und tappen in die Mautfalle zwischen der Ausfahrt Nr. 18. Es grenzt schon fast an Abzoge für so ein kurzes Stück 6,30 € zu berappen. In Montguyon haben wir uns den Stellplatz für die Nacht ausgesucht in der Hoffnung, uns den Ort noch ansehen zu können. Doch leider legt der Regen nicht mal eine einzige Pause ein.

11.03.23 Vierzon

Die ganze Nacht Regen und Sturm. Auch am Morgen ist keine Besserung in Sicht. So machen wir „Strecke“ in der Hoffnung, dass sich das Wetter bessert und fahren bis nach Vierzon. Die Stadt liegt eingebettet zwischen den Naturgebieten der Sologne, der Beerenchampagne und dem Cher-Tal und ist von den Gewässern von Cher und Yévre umgeben. Der Berry Canal, ist Zeitzeuge der ehemaligen industiellen Aktivität. Außerdem war sie einst eines der Versorgungszentren der Armeen von Jeanne d´Arc. Nach unserer Ankunft schauen wir uns noch in der Stadt um.

12.03.23 Bourges / Piney

Heutiger Zwischenstopp ist Bourges mit der Kathedrale Saint-Etienne, einem gotischen Juwel. Einzigartig ist sie aufgrund der Länge des Kirchenschiffs von 125 Metern und einer Breite von 40 Metern, des fehlenden Querschiffs und der fünf Portale an ihrer Westfassade. Damit ist sie eine der größten Kirchen in Frankreich. Wunderschön sind die alten Glasfenster und die astronomische Uhr aus dem Jahr 1424. Vom Archbishop´s garden haben wir den schönsten Blick auf die Kathedrale. Nach dem Besuch der Kirche schlendern wir durch die wunderschönen Gassen mit ihren Fachwerkfassaden und über den heute stattfindenden Sonntagsmarkt.
Anschließend fahren wir noch ca. 240 km nach Piney, einer kleinen Stadt in der Aube mit etwa 1500 Einwohnern.

13.03.23 Piney / Nancy

Am Morgen sehen wir uns in der Stadt Piney um. Ein paar Häuser in Champagner-Stil und die alte Markthalle. Wir gehen zum Bäcker und fahren dann zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, denn Piney liegt im Nationalpark des Orient-Waldes mit drei großen Seen. Sie sind ein geschützter Zufluchtsort für viele seltene Vögel. Bei schönerem Wetter könnte man auch um die Seen eine gut ausgebaute Fahrradtour unternehmen. Im Anschluss fahren wir noch 190 km weiter nach Nancy. Unterwegs überrascht uns ein Gewitter, als wir zum Glück gerade auf einem Autobahnparkplatz stehen. Der von uns ausgesuchte Parkplatz nahe der Innenstadt von Nancy ist voll mit PKW´s zugeparkt, doch daneben gibt es noch einen kostenpflichtigen Stellplatz. Da es mittlerweile in Strömen regnet, und langsam dunkel wird, habe wir keine Lust noch nach einem Ausweichplatz im Umfeld von Nancy zu suchen.

Wanderung am 2023-03-13 in Piney🚶‍♂️

14.03.23 Saarb / Saarbrücken

Gestern haben wir noch von dem Stellplatzbetreiber, der zum Glück Deutsch spricht, einen Stadtplan von Nancy erhalten. Die Stadt war bis Mitte des 18. Jahrhunderts die Hauptstadt des Herzogtums Lothringen. Inmitten der Hänge der Moselhöhen im Departements Meurthe-et-Moselle liegt Nancy in einem Tal, nur wenige Kilometer vom Zusammenfluss von Mosel und Meurthe entfernt. Dank des Stadtplanes gehen wir am Morgen bei Regen zuerst zur Markthalle Marche Couvent. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Kathedrale. Entlang der drei herrlichen Plätze des 18. Jahrhunderts erkunden wir die Stadt. Vom Platz Stanislas, der nach dem aus Polen geflüchteten König benannt ist und den ein prächtiger Brunnen und Gitter von Jean Lamour ziert, gelangen wir vorbei am Herzogspalast mit der Statue von Herzog Anton auf seinem Pferd zum Platz Carriere mit dem Rathaus und dem Platz Alliance mit einem Brunnen, der die Allianz zwischen Österreich- Ungarn und Frankreich symbolisiert. Ende der im 18. Jahrhundert angelegten Einkaufsstraßen ist die Porte de la Craffe et Porte Notre Dame und wenige Schritte entfernt die Porte de la Citadelle. Ein Paradebeispiel der Jugendstilbauwerke ist die Brasserie Excelsior und das Gebäude der Industrie- und Handelskammer. Im Anschluss fahren wir bis Saarbrücken für die nächste Übernachtung.

15.03.23 Grebenau

Der angekündigte Schneeregen und ein Temperatursturz veranlassen uns am Morgen, statt uns Saarbrücken anzusehen, weiter zu fahren. Unterwegs haben wir wieder blauen Himmel mit Sonnenschein und 8° C. Dann kommt das nächste Unwetter. Unterhalb von Mainz stehen wir dann auch noch ca. 1 h im Stau. So erreichen wir am Nachmittag die kleine Stadt Grebanau am Vogelsberg. Einen kurzen Rundgang durch den kleinen Ort mit Fachwerkhäusern machen wir nach unserer Ankunft. Dabei fällt uns auf, dass der Ort am Lutherweg, dem historischen Reiseweg von Leipzig nach Frankfurt, auf dem Martin Luther zum Reichstag nach Worms ging, liegt. Morgen werden wir dann die letzten Kilometer nach Hause fahren.

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16.03.23 Weimar

vom 20.12.22 bis 16.03.23 – 87 Tage – 8500 km

Bildergalerie – März

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