Seidenstrasse

Seidenstraße: Usbekistan Kirgistan & Westchina

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Reisebericht

Quelle: Reisebeschreibung von „Djoser“ Reisen.

Auf diesem Wege möchten wir uns beim gesamten Djoser-Team für die hervorragende Organisation und Reiseleitung auf unseren vielen Reisen in alle Welt bedanken. Neben der Beratung war es uns immer wichtig, möglichst viele Freiheiten auf den Reisen zu haben, um auch selbst mal vor Ort etwas zu unternehmen, sofern es die Reise zulässt. Wir hoffen, dass dieses Konzept noch lange Zeit bei Djoser Bestand haben wird.

Unsere Rundreise entlang der Seidenstraße führt uns über die legendäre Handelsroute, die über Jahrhunderte hinweg das Reich der Mitte mit dem Abendland verband. Die Turkvölker der ehemaligen Sowjetrepubliken besinnen sich heute wieder ihres historischen und religiösen Erbes.
In den einst reichen Oasenstädten wie Samarkand, Buchara und Chiwa entstanden wunderschöne Moscheen, imposante Mausoleen und unzählige Koranschulen. Beeindruckend sind die edle Ornamentik und die fein abgestimmten Farben der in den stahlblauen Himmel ragenden Minarette, der riesigen Kuppeln und Torbögen.
Gegenpol zur Geschichtsträchtigkeit dieser Reise ist die natürliche Schönheit Kirgistans mit dem beeindruckenden Gebirgssee Issyk-Kul, dem Bergmassiv des Tienschan und den einsamen Karawansereien.
Im Anschluss an unseren Besuch der größten Oase Chinas mit ihrem farbenfrohen Markt in Kashgar fahren wir zum zweittiefsten Punkt der Erde, nach Turfan.

Tag 1 bis 4
Am Morgen des zweiten Tages unserer Reise sind wir in der usbekischen Hauptstadt Taschkent gelandet. Taschkent ist eine modern anmutende Stadt mit über 2 Mio. Einwohnern. Die breiten Boulevards im Sowjetstil entstanden nach dem zerstörerischen Erdbeben von 1966. Wir schlendern durch die Fußgängerzone, in der sich einige Gartenrestaurants befinden und zahlreichen mondänen Museums- und Theatergebäuden. Die moderne Markthalle des Chorzu Bazar, auf dem eine Fülle an frischem Obst und Gemüse angeboten wird, ist ein Muss für uns, da wir es lieben Märkte zu besuchen. In der Altstadt beeindrucken die aus dem 15. Jh. stammende Medrese Kukaldasch und die wieder aufgebaute Dschuma-Moschee. Ein Inlandsflug bringt und am nächsten Morgen bringt von Taschkent nach Urgentsch. Vom Flughafen in Urgentsch ist es ca. eine Stunde Fahrt in die Wüstenstadt Chiwa. Die orientalische Stadt mit ihrer sehenswerten Altstadt ist eine Perle unter den Städten Zentralasiens. Gleich einem Freilichtmuseum im sagenumwobenen Usbekistan zählt Chiwa zum Weltkulturerbe der UNESCO.. Sie besticht durch ihre altertümlichen, engen Gassen mit den aus erdfarbenen, ungebrannten Ziegeln gebauten Wohnhäusern, den ‚haulis’, zahlreichen prächtig ausgestatteten Mausoleen, Moscheen, Minaretten und Palästen. Wir haben wir genügend Zeit, durch die Altstadt zu wandeln und uns die Sehenswürdigkeiten in Ruhe anzuschauen. Der alte, fast vollständig ummauerte Teil von Chiwa, Itschan Kale genannt, mit seinen gut erhaltenen Toren ist eine Ansammlung von bemerkenswerten Gebäuden mit wunderschönen, türkisfarben leuchtenden Mosaiken aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die meisten Mosaike sind glänzend und hauptsächlich mit blauen und grünen Fliesenarbeiten verziert. Einige der Minarette bieten fantastische Panoramablicke auf die Oase und die Wüste.
Vom Westtor Ata Darwase betreten wir die Altstadt mit der alten Festung Kohne Ark. Im 17. Jh. gegründet, verfügte die Anlage neben einem Palast und außergewöhnlichen Moscheen u.a. über eine Säulenhalle, vier Innenhöfe und ein Harem. Auch die wunderschönen Holz geschnitzten Kapitelle in der Palastmoschee sowie bunt bemalte Decken in der Säulenhalle des Palastes Tasch Hauli zeugen von der hohen Kunst islamischer Stadtkultur.
Neben verschiedenen Medresen fällt in Chiwa besonders das Minarett Kalta Minar aus dem Jahr 1855 auf. Das unvollendet gebliebene Minarett mit seinen 28 Metern Höhe und fast 15 Metern Durchmesser markiert zusammen mit dem hohen Minarett der Medrese Islam Hodscha die Silhouette der Stadt.
Die Dächer Chiwas überragt die mit wunderschönen Kacheln verzierte Kuppel des Mausoleums Pahlawan Mahmud aus dem Jahr 1810. Hier fand der berühmte Volksheilige seine letzte Ruhestätte. Uns beeindrucken die kunstvoll hergestellten Majolikaplatten, die Blumenmotive und islamische Ornamentik darstellen.

Tag 5 bis 7
Heute verlassen wir die Museumsstadt Chiwa und begeben uns auf eine lange Fahrt durch die Wüste nach Buchara, die ihren Beinamen ‚die Edle’ zu Recht trägt. Die Stadt rühmt sich, eine der beeindruckendsten Städte der islamischen Welt zu sein.
Bereits in vorchristlicher Zeit als Siedlung angelegt, weist die Stadt eine reiche Geschichte auf, die sich in den florierenden Handelsbeziehungen bereits im 9. und 10. Jh. sowie der kulturellen Blütezeit, als sich im 16. Jh. angesehene Gelehrte, Schriftsteller und Künstler hier niederließen, widerspiegelt.
Es scheint, als ob in dieser Stadt die Zeit stehen geblieben wäre, denn das gesamte Stadtbild präsentiert sich als einzigartiges, authentisches Baukunstmuseum. Durch die Verwendung der hier vorzufindenden Naturmaterialien erhielt die Altstadt ihre charakteristische Sandfarbe. Dutzende Karawansereien, Medresen, Moscheen mit bunten Mosaiken und lebhafte Märkte liegen im Herzen der Altstadt. Die Festung Ark, die Zitadelle ursprünglich aus dem 7. Jh., dominiert das Stadtbild Bucharas. Heute sind hier noch Gebäude aus dem 18. Jh. sowie der geräumige Registan-Platz, der zur Zeit der Samaniden mit prunkvollen Palästen und blühenden Gärten geschmückt war, zu besichtigen.
Wir besichtigen den wunderschönen Komplex der Moschee Bala Haus gegenüber dem mächtigen Eingangstor zur Zitadelle, und versäumen nicht das einmalige Mausoleum der Samaniden aus dem 9. Jh., das als ältestes und wertvollstes islamisches Bauwerk in Zentralasien gilt.
Das höchste Bauwerk und Wahrzeichen Bucharas ist das 45,60 m hohe Minarett Kalan aus dem 12. Jh. Das Minarett und die daneben liegende Moschee Kalan sind einige der wenigen Bauten, die die Verwüstung Dschingis Khans überlebt haben.
Unzählige Medresen, wieder neu erstandene und genutzte Koranschulen, prägen das Bild der Stadt, darunter die außergewöhnliche Anlage der Medrese Mir-e-Arab, die Mitte des 16. Jh. vollendet wurde sowie die Medrese Ulughbek aus dem 15. Jh. mit ihrem hohen Portal und den zweigeschossigen Spitzbogenarkaden.
Kanäle mitten in der Wüste versorgten Buchara seit jeher mit Wasser. An den Wassersammelstellen traf sich die lokale Bevölkerung, um Wasser zu holen, Tee zu trinken und die letzten Neuigkeiten auszutauschen. Lab-e-Haus ist der größte und stimmungsvollste der ca. 200 ehemaligen Weiher.

Tag 8 bis 11
Von allen Orten an der Seidenstraße ist Samarkand wohl jene Stadt, die die Fantasie am meisten anregt. Sie ist mehr als 25 Jahrhunderte alt und damit eine der ältesten Städte der Welt überhaupt. Samarkand wurde von Alexander dem Großen erobert, durch Dschingis Khan zerstört und von Timur Leng im 14. Jh. zu einer der schönsten Städte der Welt ausgebaut.
Unter den außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten an der Seidenstraße ist der Registan-Platz mit seinen drei überaus beeindruckenden Gebäuden, den Medresen Ulughbek, Tellakari und Schir-dar mit den dazu gehörigen Minaretten aus dem 15. und 17. Jh. ohne Übertreibung das größte Juwel Zentralasiens. Die Atmosphäre dieses riesigen Platzes und die leuchtenden Farben der blauen, grünen und ockergelben Fayencen lassen wir in Ruhe auf uns wirken, bevor wir alles besichtigen.
Zweifellos zu den großartigsten Leistungen islamischer Architektur in Samarkand zählt die Große Moschee Bibi Hanim, die zu Beginn des 15. Jh. errichtet wurde und kolossale Abmessungen aufweist. Blau-goldene Ziegelornamentik verziert die riesige halbkugelförmige Kuppel. Direkt neben der Moschee befindet sich ein lebendiger Markt, wo Angehörige verschiedener Volksgruppen, meist jedoch Tadschiken, anzutreffen sind. Wir probieren hier, in einer Tschaikhana, einem Teehaus, gemeinsam mit den Einheimischen ein Gläschen Tee und genießen die leckeren getrockneten Aprikosen und Mandeln.
Durch winklige Gassen erreichen wir das Mausoleum Timurs und seiner zwei Söhne, Gur-e Amir am Rande der Altstadt mit seiner majestätischen, azurblau glasierten Kuppel. Das Bauwerk beherbergt die Grabstätte des berühmten Mongolenherrschers, der als einer der gefürchtetsten Eroberer in die Geschichte einging.
Ein weiterer heiliger Ort am Hügel von Afrasiab, dem alten Samarkand, ist die Nekropole Shah-e-Sende, eine weit ausgedehnte Gräberstätte mit türkis-blauen Kuppeln.
In der Nähe befindet sich auf dem Hügel Kuchak das ehemalige Observatorium des berühmten Astronomen Ulughbek. Heute ist ein Teil des Sextanten, der bis zu 11 Meter tief im Felsen liegt, erhalten geblieben.
Im Anschluss fahren wir mit unserem Bus nach Taschkent zum Flughafen, wo wir uns von Usbekistan verabschieden.

Tag 12 bis 13
Bischkek ist eine recht junge Stadt mit viel Grün auf den großen Plätzen und breiten Boulevards und noch sehr sowjetisch geprägt. Am Fuße des Kirgisischen Alatau-Gebirges auf durchschnittlich 700 m gelegen, schmücken die Stadt unzählige Anlagen mit Obst- und Zierbäumen sowie moderne Gebäude. Leninstatuen und Sowjetarchitektur stehen hier noch im Kontrast zu gemütlichen Terrassen. Einen Eindruck von der kirgisischen Hauptstadt bekommen wir am Morgen bei einer kurzen Stadtrundfahrt, bevor unsere Weiterreise nach Tamga beginnt.
Kirgistan als ausgesprochenes Gebirgsland hat ein Übermaß an beeindruckenden Landschaften, viel Ruhe und Platz zu bieten. Es ist ein bergiges und waldreiches Land, in dem wir uns beinahe ununterbrochen auf 2.000 Metern Höhe aufhalten. Ein Großteil Kirgistans wird vom mächtigen Tienschan-Gebirge mit dem 7.439 m hohen ‚Berg des Sieges‘ (‚Pik Pobedy’) und dem Pamir-Alai-Gebirge gebildet.
Die schönste landschaftliche Attraktion in Kirgistan ist für uns das Gebiet rund um den Issyk-Kul-See, das eine große Vielfalt an Ökosystemen beherbergt. Der See liegt auf gut 1.600 m Höhe und verfügt trotz seiner Tiefe von bis zu 700 m. Aufgrund seiner landschaftlichen Schönheit wird er auch „Die Perle Zentralasiens“ genannt. Issyk Kul bedeutet übersetzt so viel wie „Heißer See“. Durch seine große Tiefe und seinen hohen Salzgehalt friert der Issyk Kul nämlich auch bei Wintertemperaturen von bis zu -20 °C nicht zu. Ein Bad im See lassen wir uns natürlich nicht nehmen.

Auf unserem Weg von Bischkek nach Tamga halten wir in Burana. Inmitten der Ruinen der alten Stadt liegt der Stumpf des einstigen Minaretts, der Burana-Turm. Wir steigen auf den mit Ornamenten verzierten Turm, besuchen den nestorianischen Friedhof und die nahe gelegene Sammlung von Balbals besichtigen. Diese steinernen Halbfiguren und Köpfe stammen aus unterschiedlichen Regionen Kirgistans und wurden in Burana zusammengetragen.
In der Nähe von Tamga entdecken wir in ruhiger Atmosphäre und auf ausgedehnten Spaziergängen die liebliche Landschaft rund um den See oder begeben auf eine Wanderung in die Berglandschaft des Hinterlandes.

Tag 14 bis 15
Wir setzen unsere Reise in östliche Richtung fort und unterbrechen unseren Weg nach Karakol, um in die landschaftlich äußerst reizvolle Schlucht Djety-Ögüz, an deren Eingang sich rötliche Sandsteinformationen befinden, hinein zu wandern. Je nach Blickwinkel erkennt man am Gebilde der Felsen entweder eine Gruppe von sieben Stieren oder ein gebrochenes Herz. Einer alten Sage zufolge hatten diese Stiere das Land verwüstet und wurden zur Strafe zu Stein verwandelt.
Das Städtchen Karakol mit seinen niedrigen Holzhäusern und einer bedeutenden russisch-orthodoxen Kirche ist unser nächstes Ziel. Verschiedene heiße Brunnen in der Umgebung und Flüsschen zum See laden hier zu einem Spaziergang ein.
Einige Kilometer von Karakol entfernt, nahe der bei einem Erdbeben entstandenen Michailowka-Schlucht, befindet sich das Grab des russischen Generals und Asienforschers Przschewalski und das dazu gehörige Museum, welches wir besuchen.
Mit einem alten umgebauten russischen LKW unternehmen wir ein Ausflug von Karakol in die Schlucht Altyn Araschan, die wir mit einer Wanderung verbinden. Durch die Schlucht fließt ein wilder Fluss mit klarem, frischem Wasser, umgeben von dunkelgrünen Nadelwäldern. Stets den Blick auf die Gebirgsmassive des hier bis zu 5.000 m hohen Gipfel des Tienschan vor uns, genießen wir im Altyn Araschan-Tal ein herrliches Bad in einer kleinen Heißen Quelle. Leider beginnt es auf dem Rückweg in Strömen zu regnen.

Tag 16 bis 17
Wir entdecken bei einem Stopp auf unserer Weiterreise Richtung Kochkor in der Nähe von Cholpan Ata am Nordufer des Issyk-Kul-Sees die frühen Wurzeln der kirgisischen Bevölkerung bei einem Besuch des Petroglyphen-Feldes. In kleine Felsen und Steine geritzte Bilder aus der Bronzezeit und der Zeit der Saka-Usun befinden sich hier Stein gewordene Zeugnisse vergangener Jahrtausende.

Im kleinen Städtchen Kochkor, das an der Westspitze des Issyk-Kul-Sees liegt, blicken wir zum letzten Mal auf die spektakuläre Gebirgslandschaft um den See und haben Gelegenheit uns in einigen Geschäften vorbeugend auf die möglichen kommenden Temperatursenkungen mit den beliebten Filzprodukten einzudecken.

Eine wunderbare Aussicht auf die 4.800 m hohe At-Baschy-Kette bekommen wir auf der Fahrt entlang des Fußes der Gebirgskette, als es in Richtung Taschrabat geht.. Bald wird aus dem Asphalt ein Schotterweg und wir biegen nach Taschrabat ab.

Von hier geht es in das malerische und abgelegene Tal zur ehemaligen Karawanserei Taschrabat. Im 10. Jh. bereits als Kloster erwähnt, war die Karawanserei später für Reisende und Händler ein attraktiver Haltepunkt, deren Überreste heute noch zu besichtigen sind. An diesem einst wichtigen Handelsplatz an der Seidenstraße treffen wir ab und zu auf Nomaden mit ihren Pferde- und Schafherden. In Taschrabat übernachten wir in Jurten auf ca. 3.500 m Höhe, wo es nachts recht kalt wird. Zum Glück wird im kleinen Ofen auch nachts Holz nachgelegt.

Tag 18 bis 20
Am folgenden Morgen fahren wir von Taschrabat über eine wenig ausgebaute Straße durch die Berge zur chinesischen Grenze. Auf 3.750 m Höhe befindet sich der spektakuläre Torugart-Pass, den wir überqueren. Es wird ein langer Tag werden, denn das Passieren der verschiedenen Checkpoints verlangt viel Geduld und Flexibilität. Die anstrengende Fahrt über unwegsame Straßen wird jedoch mit herrlichen Aussichten auf eine außergewöhnliche, menschenleere Gebirgslandschaft belohnt. Nachdem wir dann endlich den offiziellen chinesischen Stempel in unseren Reisepass bekommen haben, ist es noch eine Stunde Fahrt bis nach Kaschgar.
Die 1.289 m hoch gelegene Oase, die größte in China, liegt am westlichen Ende des fruchtbaren Tarim-Beckens. Kaschgar (Kashi) blickt auf eine mehr als 2.000-jährige Geschichte zurück und entwickelte sich zu einem wahren Mythos an der Seidenstraße, denn einst stießen hier die Nördliche und Südliche Route der Seidenstraße zusammen.
Verhältnismäßig wenig typisch Chinesisches scheint man in dieser Stadt anzutreffen, denn die Einwohner dieser Gegend Westchinas sind die Uighuren, ein Turkvolk sunnitischen Glaubens.
Kaschgar ist vor allem für seinen großen Markt berühmt, auch wenn dieser mit dem florierenden Handel während der Blütezeit der Seidenstraße nicht mehr zu vergleichen ist. Tausende Händler aus der nahen und weiten Umgebung bieten hier alles Erdenkliche an: von Gemüse, Früchten und Gewürzen über Ziegen, Schafe, Pferde und Kamele bis hin zu farbenfroher Kleidung und wertvollen Teppichen. Den ganzen Tag genießen wir die Basarstraßen und beobachten die Verkäufer bei ihrem lebhaften Handel. Außerdem bietet der Basar einen guten Überblick über die Verschiedenartigkeit der Besucher, die aus den unterschiedlichsten Nachbarregionen oft auf Eselskarren hierher kommen. Jede Kopfbedeckung der Männer und Frauen bezeugt die Herkunft aus einer anderen Kultur, einem anderen Volksstamm oder einer anderen Religion: z.B. haben die uighurischen Moslemfrauen ihren Kopf mit einem braunen Schleier bedeckt.
In Kaschgar können wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie die 500 Jahre alte, gelb leuchtende Id-Kah-Moschee, die größte Moschee Chinas, und das inmitten eines Gartens gelegene Grabmal des Abakh Hodscha, das in seinem Baustil dem Taj Mahal in Indien ähnelt, ausgiebig selbst erkunden.

Nach so viel Kultur unternehmen wir einen Ausflug in die Natur zu einem großen Felsbogen zu dem wir in nicht enden wollenden Stufen hinaufklettern.
In Kaschgar besteigen wir am Nachmittag des 21. Reisetages die Schlafwagenabteile eines Nachtzuges, der uns in ca. 22 Stunden durch die weite, trockene Taklamakan-Wüste nach Turfan bringt.

Tag 21 bis 25
Am Mittag des nächsten Reisetages erreichen wir die Oasenstadt Turfan, die mit ihrer Lage von fast 150 m unter dem Meeresspiegel der tiefstgelegene und heißeste Ort ganz Chinas ist. Hier können die Temperaturen im Sommer auf weit über 40°C klettern. Da hier seit über 2.000 Jahren mit genialen, Jahrhunderte alten Methoden bewässert wird, wachsen in Turfan und der Umgebung erstaunlich viele subtropische Früchte wie Trauben, Aprikosen und Melonen. Die Straßen werden durch zahllose Weinranken beschattet und laden zum Verweilen ein.
Wahrzeichen Turfans ist das imposante Emin-Minarett, ein 37 m hoher Ziegelturm, der zu der angrenzenden, aus Holz und Lehmziegeln erbauten, schlichten Moschee gehört. Vom Dach der Moschee bietet sich den Besuchern ein schöner Blick auf Turfan und die umliegenden Weingärten.

Außerhalb der Stadt befinden sich noch weitere Sehenswürdigkeiten, wie die malerischen Ruinenstädte Jiaohe und Gaochang aus der Zeit der Han-Dynastie. Auf einem 30 – 50 m hohen Felsplateau gelegen, leuchten die Sandsteinklippen und Lehmruinen besonders in den Morgen- und Abendstunden in zartem Ocker. Auch die ca. 850 m hohen ‚Flammenden Berge’ Huoyan Shan bieten bei Sonnenuntergang mit ihrem glühenden Rot ein fantastisches Farbenspiel. In ebenso reizvoller Lage befinden sich die Grotten von Bezeklik mit ihren Wandmalereien aus der Tang-Zeit aus dem 7.-9. Jahrhundert.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden von einem deutschen Archäologen Teile der Wandmalereien nach Berlin gebracht, und im Völkerkundemuseum ausgestellt. Leider wurden sie da im 2. Weltkrieg zerstört. Warum so viele Teile der Wandmalereien zerstört oder verschwunden sind, darüber gibt es zwei Theorien: die einen sagen, die Deutschen haben sie gestohlen. Die andere Theorie lautete, dass die Chinesen selber während der Kulturrevolution hier viele Figuren zerstört.
Da Turfan mitten in der Wüste liegt, können wir nachts fasziniert zum klaren Himmel schauen, wo unzählige Sterne funkeln.

Nur wenige Stunden ist die Fahrt von Turfan nach Urumqi, Hauptstadt der westchinesischen Provinz Xinjiang. Wir kommen vom 40 Grad in „eisige“ Temperaturen und die ersten Schneeflocken begrüßen uns in Urumqi. Sie ist unsere letzte Station unserer Reise und eine moderne, typisch chinesische Großstadt mit ca. 1,7 Mio. Einwohnern. Auf unserem Heimflug von Urumqi schwelgen wir noch lange Zeit in den Erinnerungen an türkisfarbene, glänzende Kuppeln und weite grüne Berglandschaften.

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Routenübersicht

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Reiseverlauf

05.09. Flug Frankfurt - Taschkent
06.09. Ankunft Taschkent / Usbekistan
07.09. Flug Taschkent - Urgentsch, Fahrt nach Chiwa
08.09. Chiwa
09.09. Chiwa - Buchara
10.09. Buchara
11.09. Buchara
12.09. Buchara - Samarkand
13.09. Samarkand
14.09. Samarkand - Taschkent
15.09. Flug Taschkent – Almaty / Kasachstan, Fahrt nach Bischkek / Kirgistan
16.09. Bischkek - Tamga
17.09. Tamga
18.09. Tamga - Djety Ögüz-Schlucht - Karakol
19.09. Karakol
20.09. Karakol - Cholpan Ata - Kochkor
21.09. Kochkor - Taschrabat
22.09. Taschrabat - Torugart-Pass - Kaschgar / China
23.09. Kaschgar
24.09. Kaschgar
25.09. Kaschgar - Nachtzug nach Turfan
26.09. Ankunft Turfan
27.09. Turfan
28.09. Turfan - Urumqi
29.09. Flug Urumqi - Frankfurt, Ankunft Frankfurt
Quelle " Djoser "
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